Archiv der Kategorie: Mensch

Wieso bekommt man beim Joggen Seitenstechen?

In Zeiten der Ausgangsbeschränkungen auf Grund der CoVid-19-Pandemi, bekommt Joggen als Individualsport für viele eine größere oder sogar neue Bedeutung. Wer bei dem schönen Wetter in den letzten Tagen draußen war, hat vermutlich so viele Jogger gesehen, wie schon lange nicht mehr. Ein häufig auftretendes Phänomen beim Joggen ist Seitenstechen. Jeder kennt es und hat es selbst schon einmal gespürt, aber wie entsteht eigentlich Seitenstechen und was kann man dagegen tun?

 

Tatsächlich gibt es von der Wissenschaft hier noch keine eindeutige Aussage in Bezug auf die Entstehung von Seitenstechen. Die am häufigsten zitierte Theorie besagt, dass als wichtigster Atemmuskel das Zwerchfell beim Joggen stärker beansprucht wird und es dadurch zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen kann. Dies Unterversorgung äußert sich dann in einem stechenden Schmerz im unteren Rippenbereich, wo das Zwerchfell liegt.

Eine weitere Möglichkeit könnte allerdings die durch körperliche Anstrengung bedingte Ausdehnung der Milz sein. Die Folge ist eine Spannung im umliegenden Bauchbereich, was sich wiederum als der typische Seitenstechen-Schmerz äußern könnte. Auch die Bewegung der anderen inneren Organe bei sportlicher Tätigkeit könnte einen ähnlichen Effekt haben.

Was bewiesenermaßen dagegen hilft ist regelmäßiges Training. Trainierte Jogger leiden deutlich seltener unter Seitenstechen. Auch ein gezieltes Training der Bauch und Rumpfmuskulatur für eine stabile Haltung beim Laufen kann Seitenstechen vorbeugen. Direkt vor dem Laufen sollte man außerdem etwa 3 Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen, um nicht auch noch den Magen zu beanspruchen. Tritt akut Seitenstechen beim Laufen auf, hilft in der Regel nur das Tempo zu reduzieren und auf gleichmäßiges Laufen und vor allem auch Atmen achten.

Gefährlich ist das unangenehme Stechen übrigens nicht. Es ist lediglich eine nervige Nebenwirkung für alle, die sich endlich mal wieder zum Joggen aufraffen konnten.

 

Quellen:

https://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/allgemeinwissen/wie-entsteht-seitenstechen

https://www.runnersworld.de/verletzungen-vorbeugung/seitenstechen/

 

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Welche Nährstoffe stärken unser Immunsystem?

Zurzeit wird so viel über die Auswirkungen und Folgen des Coronavirus geredet, dass ich in diesem Artikel einmal informieren möchte, was jeder einzelne explizit tun kann, um sein Immunsystem zu stärken und somit bestmöglich für eine eventuelle Erkrankung gewappnet ist. Natürlich gelten alle Maßnahmen nicht nur im Falle des Covid-19. Ein starkes Immunsystem schützt vor allen Angriffen auf unseren Körper, seien es Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger.

Ich möchte hier keine medizinischen Anwendungen aufzählen, sondern vielmehr erläutern, welche Nährstoffe und Vitamine in dieser Hinsicht wichtig sind und in welchen alltäglichen Lebensmitteln sie stecken.

Angefangen mit Vitamin C, das wohl bekannteste Vitamin, wenn es um die Immunabwehr geht. Mit einer großen Beteiligung am Aufbau des Immunsystems, aber auch als Antioxidans und als Baustein für Knochen, Zähne und Blut ist Vitamin C essenziell für unseren Körper. Allseits bekannt ist wohl auch, dass es in Zitrusfrüchten enthalten ist. Aber auch anderes Obst, wie zum Beispiel die Kiwi enthalten viel davon. Kohlgemüse wie Blumenkohl oder Brokkoli sowie auch Paprika sind sogar bessere Lieferanten als die klassische Zitrone. Der Top Lieferant Sanddorn ist wohl eher ungewöhnlich, aber Schwarze Johannisbeeren stehen ebenfalls sehr weit oben auf der Liste.

Auch sehr bekannt ist die Tatsache, dass Zink für ein gesundes Immunsystem wichtig ist. Zink wird für die Produktion und Aktivierung unserer körpereigenen Abwehrzellen benötigt. Außerdem ist es in der Lage Rezeptoren zu blockieren, an die sich sonst Erkältungsviren setzten und sich dort vermehren. Fisch und Fleisch, aber auch Milchprodukte und Hülsenfrüchte enthalten viel Zink.

Vitamin A ist ebenfalls ein wichtiges Vitamin für die Immunabwehr. Auf der einen Seite stärkt es die Schleimhäute, die die erste Barriere für Krankheitserreger darstellen. Auf der anderen Seite steigert es aber auch die Aktivität von Abwehrzellen. Vitamin A kommt in tierischen Produkten vor, besonders in Leber oder Butter. Die in Pflanzen enthaltenen Carotinoide, die wie der Name schon sagt zum Beispiel in Karotten vorkommen, werden im Körper zu Vitamin A zersetzt und sind somit ebenfalls eine wichtige Vitamin A Quelle.

Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor ist Sonnenlicht. Es regt die körpereigene Vitamin D Produktion an. Auch wenn Vitamin D nicht unbedingt aktiv in die Immunabwehr eingreift, so kann ein Mangel schnell zu Immunschwächen führen. Sonnenlicht und das Aufhalten im Freien steigern außerdem die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin. Stress ist ein häufiger Faktor, der nicht nur unser Immunsystem schwächt. Serotonin trägt dazu bei, das Stresslevel zu reduzieren und ist damit auch für unsere Abwehr gegen jegliche Krankheitserreger essenziell.

Natürlich gibt es noch unzählige weitere Stoffe und Faktoren, die unser Immunsystem beeinflussen. Die hier genannten sind meiner Meinung nach aber relativ leicht in unseren Alltag zu integrieren und damit für jeden anwendbar und auch verständlich. Gerade in der jetzigen Zeit einer Pandemie kann damit Jeder versuchen sich mit einfachen Mitteln zumindest ein Stück weit vor Krankheiten zu schützen.

 

Quellen:

https://www.centrosan.com/Wissen/Naehrstoff-Lexikon/Vitamine/Fettloeslich/Vitamin-A-und-Carotinoide.php

https://www.orthomol.com/de-de/lebenswelten/abwehrkraefte-staerken/ernaehrungstipps

https://www.woerwagpharma.de/de/gesundheitsthemen/gesundes-immunsystem/zink-immunsystem#c16204

Wann und warum müssen wir niesen?

Gerade jetzt in der Erkältungszeit hört und sieht man sehr häufig Menschen niesen. Oft kommt ein Niesreiz im ungünstigsten Moment. Aber warum niesen wir eigentlich?

Der ursprüngliche Sinn des Niesens liegt darin die, Nase zu reinigen. Gelangen Fremdkörper wie Staub in unsere Nase, werden dadurch die sehr empfindlichen Nasennerven gereizt. Das wiederum löst einen Niesreflex ausg, bei dem Luft explosionsartig durch die Atemwege ausgestoßen wird. Diese Luft, die übrigens bei einem Nieser bis zu 160km/h erreichen kann, soll alles aus der Nase befördern, was dort nicht hingehört. Wie oft man niesen muss, hängt einerseits davon ab, wie empfindlich die Nerven in der Nase sind, andererseits davon, ob die Fremdkörper wirklich mit dem ersten Niesen entfernt werden konnten oder eben doch noch ein zweites oder drittes Mal nötig ist.

Neben Staub können auch noch etliche andere Faktoren einen Niesanfall auslösen. Allergene wie Pollen oder Tierhaare können ebenfalls die Nasennerven stimulieren und rufen dadurch ein Niesen hervor. Ein weiteres interessantes Phänomen ist das umgangssprachlich als „Sonnenniesen“ bezeichnete ACHOO-Syndrom (vgl. „Warum müssen manche Menschen niesen, wenn sie von der Sonne geblendet werden?“). Bei vielen Menschen wird nämlich ein Niesreiz auch durch helles Licht ausgelöst.

Ein Nieser sollte übrigens niemals unterdrückt werden. Die stark beschleunigte Luft erzeugt ansonsten nämlich einen hohen Druck und kann im schlimmsten Fall das Trommelfell schädigen. In jedem Fall werden Fremdkörper aber entgegen des eigentlichen Sinns sogar noch weiter in den Nasen-Nebenhöhlen verteilt.

In einer Situation, in der niesen unangebracht wäre, hilft es bei einem sich ankündigenden Nieser die Nase zuzuhalten oder die Nasenflügel zusammen zu drücken. Kann der Niesreiz dadurch nicht unterdrückt werden, sollte die Nase allerdings auf keinen Fall weiter zugehalten werden. Dann muss man wohl die eventuell unangenehme Situation in Kauf nehmen. Die meisten Leute haben ja doch Verständnis für einen spontanen unangekündigten Niesanfall.

Quellen:

https://www.spektrum.de/frage/warum-niest-man-immer-dreimal/1563000

https://www.nasen-ratgeber.de/die-nase/aufgaben/niesen/

Warum gähnen wir und ist es wirklich ansteckend?

Es kann oft zu unangenehmen Situationen führen. Man sitzt mit Leuten zusammen und muss auf einmal gähnen. Egal, ob man gerade müde ist oder hoch konzentriert. Aber warum gähnen wir überhaupt?

Lange wurde gähnen auf einen Sauerstoffmangel zurückgeführt. Es stimmt zwar, dass beim Gähnen eine größere Menge Luft in die Lungen strömt und dadurch auch ein Sauerstoffdefizit ausgeglichen werden kann, das ist aber wohl nicht der ursprüngliche Auslöser. Die Sauerstoffzufuhr ist viel mehr ein positiver Nebeneffekt.

Der Hauptgrund ist laut einiger wissenschaftlicher Studien die Kühlung des Gehirns, die durch die einströmende Luft erzeugt wird. Wird unser Gehirn zu warm, und da reden wir schon von nur 0,1°C, so nimmt die Denk- und Reaktionsleistung ab. Durch das Gähnen wird kühle Luft durch den Rachenbereich geleitet und kühlt dabei das ins Gehirn fließende Blut ab. Das erklärt auch, warum man auch in Phasen hoher Konzentration gähnen muss. Durch erhöhte Gehirnleistung steigt die Temperatur im Kopf und der Gähnmechanismus wird ausgelöst. Auch im Schlaf ist die Gehirntemperatur leicht erhöht. In den Übergangsphasen des Schlafes, also müde werden und aufwachen, ist somit die Wahrscheinlichkeit zu gähnen auch höher.

Dass gähnen anstecken ist, stimmt übrigens wirklich. Auch hierzu gab es bereits zahlreiche Versuchsreihen mit Menschen und auch Tieren. Es wird vermutet, dass es einen sozialen Hintergrund hat. Wenn jemand gähnt und es einen Grund dafür gibt, kann es bei Personen oder auch Tieren, die in einer ähnlichen Situation sind, auch nicht schaden.

Es ist also ganz normal zu gähnen, egal in welcher Situation und auch nicht verwunderlich, wenn in einem Raum auf einmal alle das Gähnen anfangen. Das hat nicht unbedingt zu heißen, dass dort alle müde sind.

Quellen:

https://www.welt.de/wall-street-journal/article131643537/Warum-die-Menschen-gaehnen-muessen.html

https://www.welt.de/wall-street-journal/article131643537/Warum-die-Menschen-gaehnen-muessen.html

Darf man mit vollem Bauch ins Wasser?

Auch wenn die Badesaison sich schon dem Ende neigt, möchte ich heute über etwas schreiben, dass jeder schon einmal von seinen Eltern gehört hat, sich selber gedacht hat oder vielleicht auch seinen Kindern schon gesagt hat. Es ist sogar in den offiziellen Baderegeln der DLRG niedergeschrieben: „Nicht mit vollem (oder leeren) Bauch ins Wasser gehen“. Aber was ist eigentlich dran an dieser Aussage?

Tatsächlich haben sich auch mit dieser Frage bereits vor vielen Jahren Wissenschaftler befasst. Die grundlegende Theorie hinter dieser Aussage besagt, dass nach einer ordentlichen Mahlzeit der Körper gezielt Blut in die Magenregion schickt, um den Verdauungsprozess zu beschleunigen und die Nährstoffe aus der Nahrung möglichst schnell zu verteilen. Entsprechend sind andere Muskelregionen, wie Beine und Arme, die man zum Schwimmen braucht, tendenziell unterversorgt.

In einer Versuchsreihe haben Forscher mehrere Probanden etwa gleichen Alters zu unterschiedlichen Zeiten nach einer Mahlzeit eine vorgegebene Strecke schwimmen lassen. Das Ergebnis war, dass die Wartezeit nach dem Essen keinerlei Einfluss auf die Schwimmleistung hat. Die Erklärung der Wissenschaftler lautet, dass der Körper zwar nach dem Essen die Verdauungsregion stärker durchblutet, es dadurch im Normalfall aber zu keinem Blutmangel in anderen Regionen des Körpers kommt, so dass die körperliche Leistung aufrecht erhalten bleibt.

Das einzig unangenehme an einem vollem Bauch im Wasser ist, dass der Wasserdruck zusätzlich auf den Magen drückt, was ein erhöhtes Völlegefühl hervorrufen kann. Bei Personen mit Herz-Kreislauf Problemen wird allerdings weiterhin davor gewarnt, direkt nach dem Essen ins Wasser zu gehen. Ganz einfach aus dem Grund, dass ihre Blutversorgung schneller aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann, als bei gesunden Menschen.

Schlimmer als ein überfüllter Bauch ist dagegen ein komplett leerer Bauch. Wenn lange nichts gegessen wurde, kann es beim Schwimmen, wie bei allen anderen sportlichen Aktivitäten, zur Unterzuckerung kommen und die Leistungsfähigkeit des Körpers kann rapide abnehmen.

 

Quellen:

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/schadet-essen-vor-dem-schwimmen-mythos-oder-medizin-a-1108337.html

https://www.monte-mare.de/de/ratgeber_schwimmen_nach_dem_essen_q_a-4629.html

Warum verzerrt Helium unsere Stimme?

Viele haben es sicher schon einmal ausprobiert. Auf einer Party gibt es mit Helium gefüllte Ballons, die bekanntlich nicht zum Boden fallen, sondern nach oben steigen. Wenn man dieses Helium aus einem Ballon einatmet verändert das für kurze Zeit die Stimme und man klingt in etwa wie Mickymaus. Aber was macht das Helium mit unserer Stimme, dass sie so verzerrt klingt?

Dazu muss man erst einmal wissen, wie der Klang unserer Stimme überhaupt entsteht. Wir haben bekanntlich in unserem Hals Stimmbänder, die für unsere Stimme verantwortlich sind. Diese Stimmbänder werden durch ausströmende Luft und entsprechende Muskelaktivität ins Schwingen gebracht. Die Schwingung der Stimmbänder überträgt sich auf das darum liegende Medium (im Normalfall Luft) und erzeugt eine Schallwelle. Diese Schallwelle wird durch den Rachen und die Nasenhöhlen noch etwas abgewandelt und verlässt als charakteristische Stimme unseren Mund. In dem Medium Luft, dass eine gewisse Dichte hat, breitet sich dieser Schall immer mit der gleichen Geschwindigkeit aus. Die Schallgeschwindigkeit in Luft beträgt etwa 343 Meter pro Sekunde (1235 km/h). In Helium ist das anders. Helium, als deutlich leichteres Gas, hat eine geringere Dichte als Luft. Das ist ja auch der Grund, warum ein Helium Ballon nach oben steigt. In einem Medium mit geringerer Dichte kann sich aber auch der Schall schneller ausbreiten, da der Widerstand geringer ist. Deshalb liegt die Schallgeschwindigkeit in Helium bei etwa 981 Meter pro Sekunde (3532 km/h), also fast dreimal schneller als in Luft. Höhere Geschwindigkeit bedeutet bei Schall eine höhere Frequenz. Wer schon einmal ein Video oder ein Lied mit Ton vor gespult hat, es also schneller hat laufen lassen, der weiß wie sich das in etwa anhört. Der Ton wird verzerrt aber vor allem wird er höher. Genau das passiert auch mit unserer Stimme, wenn die Lunge und der Halsbereich nicht mit Luft, sondern mit Helium gefüllt ist. Sobald sich das Helium aus der Lunge verflüchtigt hat wird die Stimme wieder normal.

Das Ganze geht auch in die andere Richtung mit einem Gas, das schwerer ist als Luft, wie beispielsweise Schwefelhexafluorid. Die Stimme wird durch das Einatmen dieses Gases tiefer.

In beiden Fällen ist das Einatmen der Gase allerdings nicht ganz ungefährlich. Helium ist da noch etwas weniger kritisch. Man sollte es allerdings nicht übertreiben und nach jedem mal Einatmen eine kleine Pause einlegen. Das Helium verdrängt nämlich den Sauerstoff aus der Lunge. Wenn man es übertreibt, kann das schnell zu einer Unterversorgung bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Schwerere Gas wie Schwefelhexafluorid haben zusätzlich noch die Eigenschaft, dass sie auf Grund ihrer höheren Dichte nicht von selber wieder die Lunge verlassen. Trotz ausatmen können Reste in den unteren Teilen der Lunge bleiben. Was hilft ist tatsächlich ein Kopfstand, so dass das schwere Gas nach unten Richtung Rachen und Mund strömen kann.

 

Quellen:

http://www.pflichtlektuere.com/29/05/2015/wissenswert-warum-klingt-die-stimme-mit-helium-hoeher/

https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Wieso-veraendert-Helium-die-Stimme-article11599581.html

Was bewirkt ein „Verdauungsschnaps“ wirklich?

Jeder kennt es: Man geht essen oder wird von Freunden zum Essen eingeladen, es schmeckt super lecker und man isst deutlich mehr als man eigentlich wollte. Ein häufiger Satz nach dem Essen ist dann: „Jetzt brauche ich erst einmal einen Schnaps“. Doch was steckt eigentlich hinter dem Mythos „Verdauungsschnaps“?

Man glaubt es kaum, aber es gibt sogar Studien zu diesem Thema. In der Regel haben diese herausgefunden, dass ein Schnaps nach dem Essen für die Verdauung sogar kontraproduktiv ist. Der Alkohol entspannt die Muskeln und Nervenbahnen rund um den Magen, was kurzfristig zu einem Wohlgefühl führen kann. Allerdings wird dadurch auch der Verdauungsprozess verlangsamt. Die eigentlich erwünschte Wirkung wird dadurch also weit verfehlt. Natürlich gibt es auch Schnapssorten, die Kräuter oder Aromen enthalten, die grundsätzlich verdauungsfördernd wirken. Mit dem richtigen Schnaps kann dadurch die negative Wirkung des Alkohols verringert oder vielleicht sogar kompensiert werden. Eine tatsächliche Beschleunigung der Verdauung durch einen Schnaps ist allerdings kaum möglich.

Mal abgesehen von einem netten Ritual in gemütlicher Runde ist also an dem Mythos „Verdauungsschnaps“ nicht viel dran.

Viel effektiver ist der auch weit verbreitete „Verdauungs-Spaziergang“. Durch die Bewegung wird die allgemeine Durchblutung des Körpers, und damit auch des Verdauungstraktes, angeregt und der Prozess beschleunigt.

 

Quellen:

http://www.forum-ernaehrung.at/artikel/detail/news/detail/News/foerdert-schnaps-die-verdauung/

https://www.doktordarm.de/ernaehrung-diaet/verdauungsschnaps/

Wie ist das jetzt mit der Zeitumstellung?

Jeweils am letzten Wochenende im März und im September wird die Zeit um eine Stunde vor bzw. zurück gestellt. Doch das soll sich jetzt ändern. Ein Online-Umfrage der EU hat ergeben, dass ein Großteil der Teilnehmer dafür ist die Zeitumstellung abzuschaffen. Auch wenn diese Umfrage in keinster Weise repräsentativ ist, machen sich die führender Politiker der EU zur Zeit Gedanken über ein mögliches neues Zeitmodell für Europa.

Bereits während der Weltkriege wurde eine Sommerzeit eingeführt, um Energie für abendliche Straßenbeleuchtung zu sparen und diese lieber in Kriegsgeschäfte zu investieren. Allerdings wurden diese Zeitumstellungen in jedem Land separat geregelt und nach Kriegsende meist wieder abgeschafft. Erst 1980 wurde für Deutschland die für Ost und West einheitlich geltende Zeitumstellung im Sommer eingeführt. Bis 1996 wurde diese dann auch in den anderen EU-Ländern vereinheitlicht.

Die Sinnhaftigkeit in Bezug auf die Energieeinsparung wurde von Anfang an kritisch gesehen und mittlerweile gibt es Studien, die belegen, dass es keinen merklichen Unterschied macht ob auf Sommerzeit umgestellt wird oder nicht. Dazu kommt dann noch zweimal im Jahr die Störung des Biorhythmus, was viele Leute in der Zeit der Umstellung als unangenehm empfinden.

Sehr wahrscheinlich ist, dass mit dem Aus der Zeitumstellung die sogenannte Sommerzeit dauerhaft eingeführt wird. Das bedeutet das sich für uns nur im Winter etwas ändert. Es bleibt nämlich abends eine Stunde länger hell, dafür geht die Sonne morgens erst eine Stunde später auf. Mir soll das recht sein aber auch gegen dieses Modell werden bereits erste Kritiken laut. Durch die längere Dunkelzeit morgens sollen Schüler beispielsweise weniger produktiv sein. Allerdings steht dem gegenüber eine potentiell längere Freizeit bei Tageslicht, was wiederum einen positiven Einfluss haben kann.

Man sieht es ist wie immer schwierig, wenn nicht sogar unmöglich es allen recht zu machen. Wir werden also sehen, wie sich die EU-Kommission entscheidet und in welcher Zeit wir vielleicht nächstes Jahr schon leben.

 

Quellen:

https://www.zeit.de/wissen/2018-07/sommerzeit-zeitumstellung-umfrage-eu-buerger

https://www.zeit.de/wissen/2018-08/eu-kommission-zeitumstellung-ergebnisse-umfrage-ausschluesselung?wt_zmc=koop.ext.zonaudev.spektrumde.feed.so-haben-eu-buerger-zur-zeitumstellung-abgestimmt.bildtext.link.x&utm_medium=koop&utm_source=spektrumde_zonaudev_ext&utm_campaign=feed&utm_content=so-haben-eu-buerger-zur-zeitumstellung-abgestimmt_bildtext_link_x

Was ist eigentlich Mikroplastik?

Immer mehr wird darüber gesprochen und immer öfter steht es im Mittelpunkt der Medien – Mikroplastik. Aber was genau ist eigentlich Mikroplastik, wo kommt es her und was hat es für Auswirkungen?

Allgemein wird Mikroplastik als Kunststoffteilchen definiert, die kleiner als 5 mm sind. Hierbei wird unterschieden zwischen gezielt hergestelltem und ungewolltem Mikroplastik. Viele Kosmetik Produkte enthalten absichtlich kleinste Kunststoffpartikel, die einen reinigenden Effekt haben sollen. Doch der Großteil des Mikroplastiks entsteht durch Abrieb von kunststoffhaltigen Produkten. Den wohl größten Anteil macht dabei der Reifenabrieb auf Straßen aus. Die sehr feinen Partikel werden dann über die Luft oder die Kanalisation in Flüsse und Meere transportiert. Auch synthetische Kleidung verursacht beim Waschen durch Abreibung Mikroplastik Partikel. Eine weitere große Quelle ist sogenanntes Makroplastik im Meer, also größere aus Kunststoff bestehende Teile, die in den Ozeanen schwimmen. Durch die UV-Strahlung der Sonne verspröden diese Teile und werden durch die Bewegungen im Meer mechanisch zerkleinert bis sie auch zu Mikroplastik zählen.

Die Auswirkungen werden momentan ausgiebig untersucht. Es wurde beispielsweise bereits festgestellt, dass Meerestiere, die sich von Plankton ernähren, viele Mengen Mikroplastik aufnehmen, welches dann zu Entzündungen des Verdauungstraktes führen kann. Außerdem können sich in den Plastikteilchen Giftstoffe anreichern, welche dann auch für Meeresbewohner zum Verhängnis werden können. Die Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht weit genug erforscht aber Fakt ist, dass über die Nahrungskette das von uns erzeugte Mikroplastik in unsere Körper gelangt und dort mit Sicherheit keinen positiven Effekt auf uns hat.

Ein riesen Problem stellt dabei die Langlebigkeit der Kunststoffe dar. Die meisten Partikel benötigen mehrere hundert Jahre um sich in die Einzelteile abzubauen. Reifenabrieb beim Autofahren lässt sich leider nur durch weniger fahren reduzieren. Allerdings gibt es im Internet Listen mit Kosmetik Produkten, die auf Mikroplastik verzichten. So kann man zumindest einen, wenn auch kleinen, Beitrag zu dessen Reduzierung beitragen. Die allgemeine Vermeidung von Kunststoffmüll trägt natürlich auch dazu bei den Anteil an Plastik und Mikroplastik in den Meeren zu reduzieren.

 

Interessanter Poetry-Slam Beitrag zu diesem Thema:

 

Quellen:

https://www.spektrum.de/news/die-giftige-fracht-im-mikroplastik/1585272

http://oceanblog.de/2017/04/mikroplastik-im-meer/

Wie funktioniert ein Alkoholmessgerät?

Die Kirchweihzeit hat bereits begonnen und auch wenn man es meist vermeiden will, fährt der Ein oder Andere auch mal mit dem Auto hin. Hier gilt dann immer die gleiche Frage: Wie viel kann ich trinken um unter den erlaubten 0,5 Promille zu bleiben? Ein guter Test ob man noch Autofahren darf ist ein wiederverwendbares Alkoholmessgerät, wie es auch die Polizei verwendet. Man pustet hinein und auf der Anzeige steht der Promille-Wert. Aber wie funktioniert so ein Messgerät eigentlich?

Die meisten Geräte messen den Alkoholgehalt im Atem mit Hilfe einer elektrochemischen Zelle. Diese besteht aus zwei Elektroden, von denen eine mit Ethanol (also „Trink“- Alkohol) reagiert. Dabei gibt das Ethanol Elektronen ab, die dann über ein Elektrolyt zur zweiten Elektrode transportiert werden. Über eine Verbindung der beiden Elektroden fließen die Elektronen dann wieder zurück. Es entsteht also ein Stromfluss, der gemessen werden kann. Je höher der Ethanol Anteil im Atem ist, desto größer ist der Stromfluss zwischen den Elektroden. Da der Alkohol im Blut gemessen werden soll und dieser höher ist als der Anteil im Atem, wird der generierte Wert noch mit einer Konstante multipliziert und der errechnete Promille-Wert kann auf dem Display angezeigt werden.

Der Vorteil eines solchen Alkoholmessgerätes ist, dass es beliebig oft wiederverwendet werden kann. So kann man, wenn man unsicher ist, vor der Autofahrt testen, ob man noch fahren darf oder ob man doch lieber auf dem Sofa vom Kumpel übernachten sollte.

 

Quellen:

https://www.alkoholtester-infos.de/digitale-alkoholtester-funktionsweise/

https://www.tagesspiegel.de/berlin/so-funktionieren-alkoholmessgeraete-fuer-die-atemluft/851690.html