Archiv der Kategorie: Natur

Wer oder was sind die Eisheiligen?

Nach den teilweise schon sehr sommerlichen Temperaturen im April war es die letzte Woche doch noch einmal sehr kalt, sogar teilweise mit Bodenfrost in den Nächten. Oft wird in diesem Zeitraum im Mai von den Eisheiligen gesprochen. Aber wer oder was sind die Eisheiligen und was steckt dahinter?

Die Tage, die als Eisheilige bezeichnet werden sind die Namenstage von fünf Bischöfen und Märtyrer, die alle um das 3. bis 5. Jahrhundert gelebt haben. Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie. Die Namenstage dieser Heiligen fallen in dieser Reihenfolge auf die Tage vom 11. bis 15. Mai. Aber was hat all das jetzt mit „Eis“ zu tun?

Bekanntermaßen sind die Eisheiligen ja eine sogenannte Bauernregel. Diese Bauernregeln sind natürlich nicht ohne Grund entstanden. Tatsächlich herrschte früher in Mitteleuropa Anfang Mai häufig eine Wetterlage, die mit kalter Polarluft für teilweise frostige Temperaturen sorgte. Ohne moderne Wettermodelle, wie es sie heute gibt, hielten sich die Menschen damals an wiederkehrende Wetterphänomene, um ihre Landwirtschaft anzupassen und darauf vorzubereiten. So entstand mit der Zeit die Bauernregel der Eisheiligen. Die Personen selber hatte zu ihren Lebzeiten allerdings nichts mit Eis oder Kälte zu tun.

Bis zur heutigen Zeit hat sich das Klima stark gewandelt. Auch wenn dieses Phänomen auch heute noch teilweise anzutreffen ist, wie man dieses Jahr sehr deutlich gemerkt hat, so zeigen vor allem auch die letzten Jahre, dass diese Regel nicht mehr wirklich zutrifft. Auch eine Kalenderreform im 16. Jahrhundert, hat den Zeitpunkt der Eisheiligen im Kalender verschoben, so dass die Tage oft nicht mehr zutreffen. Was aber bleibt, ist die Tatsache, dass es auch im Mai noch einmal Frost geben kann und jeder, der im Garten oder auch professionell etwas anpflanzt, das im Hinterkopf behalten sollte.

Für dieses Jahr sind die frostigen Tage jedenfalls vorbei und wir können uns jetzt wieder auf schön warmes Sommerwetter freuen 😊

 

Quelle:

https://www.eisheilige.info

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Warum erscheint der Mond am Horizont größer?

Gestern war mal wieder Vollmond und wer etwa um 19:00 Uhr Richtung östlichen Horizont geschaut hat, konnte ihn aufgehen sehen. Beim Aufgehen und in Horizont Nähe leuchtet der Mond nicht nur schön orange, sonder erscheint auch deutlich größer. Aber warum ist das so?

Offensichtlich ist, dass der Mond zu jeder Zeit die selbe Größe haben muss. Warum wirkt er dann nahe des Horizontes deutlich größer? Eine Überlegung wäre, dass genau wie die Rotfärbung des Mondes bei Auf- und Untergang, auch die Größenillusion etwas mit unserer Atmosphäre zu tun haben könnte (vgl. Rotfärbung der Sonne). Das lässt sich allerdings schnell widerlegen, indem man den Mond fotografiert. Auf Fotos wirkt der Mond immer gleich groß bzw. klein, egal wo er gerade steht. Es muss also einen anderen Grund geben.

Natürlich gibt es aber auch schon eine Erklärung, die eher aus der Gehirnforschung kommt. Entscheidend ist nämlich die Art und Weiße, wie unser Gehirn die Größe eines Objekts mit dessen Entfernung verknüpft. Ist ein Objekt sehr weit entfernt und erscheint trotzdem noch relativ groß, so muss es tatsächlich sehr groß sein. Genau so ist es mit dem Mond. Der Mond ist etwa 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Steht der Mond aber irgendwo am Himmel, so hat unser Gehirn keinen Anhaltspunkt, wie weit er wirklich entfernt ist. Etwas anders ist das in Horizontnähe. Hier stehen Vergleichsobjekte zur Verfügung und man erkennt sofort, dass der Mond noch viel weiter weg ist, als beispielsweise der Berg am Horizont. Unser Gehirn erkennt das auch und schließt daraus, dass der Mond riesig sein muss, wenn man ihn trotzdem noch so deutlich sieht. Durch diese Verknüpfung lässt unser Gehirn den Mond noch etwas größer aussehen, wenn er gerade auf oder untergeht.

Ein aufgehender Mond ist somit doppelt spektakulär. Er erscheint uns größer als sonst und ist auch noch leicht rötlich gefärbt.

 

Quelle:

https://www.spektrum.de/frage/warum-erscheint-der-mond-am-horizont-groesser/912361

Können Glasscherben einen Waldbrand auslösen?

Wie immer um diese Jahreszeit wüten leider auch dieses Jahr wieder Waldbrände in vielen Regionen der Erde. Den brasilianischen Amazonas Regenwald trifft es dieses Jahr ganz besonders schlimm. Es gibt viele verschiedene Wege, wie so ein Waldbrand entstehen kann. Ein viel zu häufig auftretender Grund ist auch die Unachtsamkeit von uns Menschen. Ein Feuer im Wald oder ein weggeworfener Zigarettenstummel sind häufig die Ursache für einen Brand. Vielerorts wird auch davor gewarnt Glasflaschen oder Ähnliches in den Wald zu werfen, da Glasscherben nachgesagt wird, sie könnten mit Hilfe des Sonnenlichts einen Brand entfachen. Aber ist das wirklich so?

Viele von euch haben sicher als Kind einmal mit einer Lupe und der Sonne ein Stück Papier zum brennen gebracht. Klar, das funktioniert. Aber bei einer Lupe handelt es sich auch um ein Vergrößerungsglas, das entsprechend geformt ist. Eine Lupe ist in der Lage das Sonnenlicht auf einen Punkt zu bündeln. Die Entfernung zu diesem Punkt, nämlich die Brennweite, ist genau festgelegt. Glasscherben, wie beispielsweise ein abgebrochener Flaschenboden, sind in der Regel nicht lupenartig geformt und sind somit nur sehr bedingt in der Lage das Sonnenlicht zu bündeln. Tatsächlich haben sich auch schon Wissenschaftler mit dieser Thematik beschäftigt und haben versucht mit Hilfe unterschiedlichster Glasscherben diverses Waldmaterial zum brennen zu bringen. In keinem der Versuche wurde die Zündtemperatur der Materialien, die bei etwa 300°C liegt, erreicht, so dass ein Brand hätte entstehen können. In den meisten Fällen lagen die maximalen Temperaturen sogar weit darunter. Noch dazu kommt, dass die Wissenschaftler in ihren Versuchen die Glasscherben in berechneter Brennweite über dem Boden und in optimalem Winkel zur Sonne platziert haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flaschenboden einige Zentimeter über dem Boden optimal zur Sonne ausgerichtet ist, ist dann doch eher gering.

Es lässt sich also sagen, dass Glasscherben in Wald wohl kaum einen Waldbrand auslösen können. Nichtsdestotrotz gehört Glas natürlich überhaupt nicht in den Wald, sondern im besten Fall in den Altglascontainer. Kritischer wird es, wenn etwa Kosmetikspiegel, Brillen, Lupen oder ähnliches Vergrößerungsglas im Wald landet. Diese gekrümmten Gläser sind sehr wohl in der Lage sehr hohe Temperaturen zu erzeugen. Auch mit Wasser gefüllte ganze Flaschen können diesen Effekt erzeugen, da Wasser bekanntermaßen ebenfalls einen Vergrößerungseffekt hat und damit ähnlich einer Lupe wirken kann.

Am besten ist natürlich einfach gar kein Müll im Wald, denn dort gehört er definitiv nicht hin!

 

Quellen:

https://www.spektrum.de/frage/koennen-glasscherben-waldbraende-verursachen/1668836

https://www.mdr.de/nachrichten/faktencheck-scherben-waldbrand100.html

Warum ist man im Wasser leichter als in der Luft?

Im Sommer im Freibad oder Pool, im Winter im Hallenbad oder der Therme – jeder von uns geht doch ab und zu gerne mal ins Wasser. Was dabei auffällt ist, mit jedem Schritt, den man weiter ins Wasser geht, fühlt man sich leichter. Ist man erst einmal komplett im Wasser hat man fast das Gefühl von Schwerelosigkeit. Aber warum ist das so? Herrscht im Wasser etwa eine andere Schwerkraft?

Nein, natürlich nicht. Die Schwerkraft wirkt im Wasser genauso, wie in der Luft. Grund für die scheinbare Schwerelosigkeit im Wasser ist eine andere Kraft, die sogenannte Auftriebskraft. Die Schwerkraft wirkt ja bekanntermaßen nach unten, genauer gesagt zum Mittelpunkt der Erde hin. Die Auftriebskraft hingegen wirkt in genau die entgegengesetzte Richtung, nämlich nach oben. Sie wird dadurch hervorgerufen, dass man, wenn man sich im Wasser befindet, einen Teil des Wassers verdrängt. Das Volumen des Körpers im Wasser verdrängt das Wasser, dass vorher ja noch an dieser Stelle war. Die Auftriebskraft wirkt diesem Verdrängen entgegen und möchte den Körper quasi wieder aus dem Wasser befördern. Da die Auftriebskraft in die entgegengesetzte Richtung drückt, wie die Anziehungskraft der Erde, werden wir im Wasser leichter, je weiter wir hinein gehen. Ganz von selber schwimmen tun wir dann aber leider doch nicht. Die Dichte unseres Körpers ist nämlich etwas höher als die von Wasser. Das bedeutet, dass der untergetauchte Teil unseres Körpers etwas mehr wiegt, als der Teil des Wassers, der durch den Körper verdrängt wird. Ist das nicht der Fall, wie z.B. bei Holz oder Plastik, schwimmt der entsprechende Gegenstand auf dem Wasser. Wie bereits erwähnt ist die Dichte hierfür entscheidend. Sie gibt das Verhältnis von Gewicht zu Volumen an. Für die Schwerkraft ist allein das Gewicht maßgeblich. Je schwerer, desto stärker die Anziehung zur Erde. Für die Auftriebskraft ist nur das Volumen entscheidend. Weniger dichte Materialien haben bei gleichem Gewicht ein höheres Volumen und verdrängen dadurch mehr Wasser. Die Auftriebskraft wird also irgendwann stärker als die Schwerkraft und der Gegenstand schwimmt. Ist die Dichte groß genug, ist das nicht der Fall und der Gegenstand sinkt.

Die Auftriebskraft herrscht übrigens nicht nur im Wasser. Auch die von uns verdrängte Luft erzeugt einen Auftrieb. Da Luft aber so leicht ist und damit auch der Teil der verdrängten Luft quasi nichts wiegt, ist die Auftriebskraft in Luft für uns vernachlässigbar klein, so dass nur der Einfluss der Schwerkraft zu tragen kommt.

Wie entstehen Himmelsspiegelungen?

Vielleicht hast du auch schon einmal ein solches Phänomen gesehen. Ein regenbogenfarbiger Fleck oder Streifen am Himmel. Diese Erscheinungen kommen gar nicht so selten vor und werden zusammenfassend als Halo-Erscheinungen bezeichnet. Aber wie entstehen diese und wann kann man sie beobachten?

Auf Grund der auftretenden Regenbogenfarben, liegt eine ähnliche Entstehung nahe (vgl. Wie entsteht ein Regenbogen). Das Sonnenlicht wird auch hier gebrochen und reflektiert. Allerdings geschieht das nicht an Regentropfen, sondern an Eiskristallen in der Atmosphäre. Dies Kristalle treten meist in hohen Schleierwolken auf. Durch die Vielfalt solcher Eiskristalle gibt es auch viele verschiedene Erscheinungsformen von Halos. Die im Bild gezeigte, sogenannte „Nebensonne“ ist ein bunter Fleck. Häufig sind aber auch ringförmige Erscheinungen neben oder um die Sonne zu sehen. Insgesamt sind über 50 verschiedene Halo Formen bekannt, wobei noch nicht jede bis ins Detail erklärt werden kann.

Bei sehr kalten Temperaturen im Winter kann man die Phänomene auch mal bei tief hängendem Nebel beobachten. Im sogenannten Eisnebel können sich auch Eiskristalle bilden und beispielsweise einen Ring um die Sonne erscheinen lassen. In seltenen Fällen können durch die Überlagerung mehrerer Halos spektakuläre Bilder entstehen.

 

Quellen:

https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/was-sind-haloerscheinungen/

https://www.meteoros.de/themen/halos/

Warum werden Blätter im Herbst bunt?

Der Herbst ist da. Das sieht man vor allem an den bunten Laubbäumen, die in den verschiedensten Farben leuchten. Aber warum färben sich die Blätter der Bäume eigentlich im Herbst?

Dieses Naturphänomen ist eine clevere Überlebenstaktik der Bäume. Die im Frühjahr und Sommer grünen Blätter versorgen die Bäume mit Hilfe der Photosynthese mit dem Stoff, den sie zum Wachsen brauchen. Der grüne Farbstoff Chlorophyll vollzieht diese Photosynthese, in der Kohlendioxid und Wasser zu Sauerstoff und dem wichtigen Traubenzucker umgewandelt werden. Wenn die Temperaturen im Herbst fallen und die Tage, und damit die Lichteinstrahlung auf die Bäume, kürzer werden, merken die Bäume das und leiten ihre Vorbereitung auf den Winter ein. Diese beinhaltet unter anderem das Abziehen des Chlorophylls aus den Blättern, um es in anderen Bereichen des Baums, wie zum Beispiel den Wurzeln, einzulagern. Im Frühjahr wird dieses Chlorophyll dann wieder benötigt um die neuen Blätter damit „auszustatten“. Was wir nun sehen ist die eigentliche Farbe der Blätter, die sonst nur von dem dominanten Grün überdeckt wird. In der Regel sind das Töne von gelb über orange bis hin zu tief rot.

Eine weitere Maßnahme ist das Kappen der Wasserleitungen in die Blätter. Dadurch verdorren die Blattansätze und der nächste stärkere Windstoß lässt die Blätter zu Boden segeln. Auch das hat seinen Grund. Durch die große Oberfläche der Blätter verliert ein Baum nämlich einen großen Teil des Wassers, das er aus dem Boden zieht. Das ist im Sommer zwar so gewollt, im Winter ist die ausreichende Wasserzufuhr allerdings nicht immer gewährleistet. Würde ein Baum seine Blätter den Winter über nicht abwerfen, bestände somit das Risiko, dass er einfach austrocknet.

Die Bäume ziehen also alle für sie wichtigen Stoffe aus den Blättern, um dann die überflüssige Verdunstungsfläche loszuwerden. Ein sehr cleveres Prinzip die kalte Jahreszeit zu überstehen, dass uns außerdem noch die tollen Farben der Bäume im Herbst beschert. Die abgeworfenen Blätter werden dann übrigens von vielen kleinen Waldlebewesen wieder zu nährstoffhaltigem Boden umgewandelt, der dann wiederum als Grundlage für den Erhalt der Bäume dient. Ein natürlicher Kreislauf, von dem alle profitieren.

 

Quellen:

https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/herbst-laub-warum-sich-blaetter-verfaerben

https://www.spektrum.de/frage/warum-faerben-sich-die-blaetter-im-herbst/792637

Warum verspäten sich Züge im Herbst?

Die Tage werden kürzer, das Wetter wird schlechter und gerade jetzt haben Züge und S-Bahnen häufiger Verspätungen und man muss in der Kälte am Bahnsteig warten. Man könnte meinen die Bahn will ihre Kunden verärgern, doch es gibt tatsächlich eine plausible Erklärung für dieses Phänomen. Blätter auf den Gleisen. Hört sich komisch an, ist aber so. Die im Herbst von den Bäumen und Büschen fallenden Blätter erschweren den Bahnverkehr erheblich.

Die Blätter fallen entweder direkt auf die Gleise oder werden durch den Luftzug vorbeifahrender Züge auf die Gleise gewirbelt. In Kombination mit Regen oder Feuchtigkeit bilden platt gefahrene Blätter auf den Schienen einen schmierigen Film, der die Haftung der Züge auf den Gleisen stark reduziert. Das Resultat sind eine geringere mögliche Beschleunigung und vor allem ein längerer Bremsweg, weshalb Lokführer angehalten sind die Geschwindigkeit in den kritischen Monaten zu reduzieren bzw. Bremsvorgänge früher einzuleiten. Macht man das an jeder Station, so kann sich auf einer Strecke schon mal eine Verspätung von mehreren Minuten ansammeln und die frierenden Bahnfahrer müssen länger auf ihren Zug warten.

Natürlich geht die Bahn gegen dieses Phänomen vor. So werden beispielsweise gleisnahe Büsche und Bäume vor Herbstbeginn zurückgeschnitten. Auch Schienenreinigungsfahrzeuge sind in dieser Zeit häufiger im Einsatz allerdings können diese nur außerhalb der Stoßzeiten die Gleise „blockieren“, Blätter fallen aber leider zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Man kann sich also über zu spät kommende Züge mit einsetzen des nasskalten Wetters aufregen, oder man akzeptiert, dass es sehr wohl plausible Gründe für die kleine Verspätung der S-Bahn gibt.

 

Quellen:

https://www.spektrum.de/frage/warum-verspaetet-sich-die-bahn-durch-laub/1604792

Wie entsteht Morgen- bzw. Abendrot?

Auch wenn die Tage schon immer kürzer werden, kann man im Moment häufig sehr schöne Sonnenuntergänge oder für Frühaufsteher auch Sonnenaufgänge bewundern. Der orangene bis tiefrote Himmel kurz nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, bzw. kurz bevor sie aufgeht, ist eines der schönsten Himmelsphänomene. Aber wie kommt es eigentlich, dass der Himmel und vor allem die angestrahlten Wolken sich in solch kräftigen Farben zeigen?

Tagsüber ist ein wolkenloser Himmel strahlend blau. Hier taucht bereits die erste Frage auf: Warum ist das so?

Das Sonnenlicht, das uns in der Regel weiß erscheint, besteht tatsächlich aus allen Farben des Regenbogens (vgl. Wie entsteht ein Regenbogen). Das Licht all dieser Farben überlagert ergibt weißes Licht. Dieses weiße Licht dringt dann in die Erdatmosphäre ein. Dort trifft es auf Moleküle in der Luft – vorwiegend Stickstoff und Sauerstoff. An diesen Molekülen wird das Licht der Sonne gestreut, es verändert also seine Richtung. Licht verschiedener Wellenlängen und damit verschiedener Farben wird allerdings nicht gleichstark gestreut. Kurzwelliges blaues Licht wird deutlich stärker gestreut, als langwelliges rotes Licht. Da bei hohem Sonnenstand tagsüber der Weg des Lichts durch die Erdatmosphäre relativ kurz ist, wird hauptsächlich das blaue Licht gestreut. Das gestreute Licht ist das, was wir dann sehen. Der Himmel erscheint somit blau.

Morgens oder auch abends, wenn die Sonne tief über dem Horizont steht bzw. gerade auf oder untergeht, ist der Weg des Lichts bis zu uns deutlich länger. Der Weg ist so lang, dass das blaue Licht so weit gestreut wird, dass es zum großen Teil gar nicht mehr bei uns ankommt. Was wir dann sehen ist die Streuung des roten Lichts und der Himmel oder auch die angestrahlten Wolken erscheinen rot. Wolken strahlen deshalb, weil sie das Licht der Sonne ganz einfach reflektieren. Aus diesem Grund sind sie tagsüber auch weiß (vgl. Warum sind Wolken weiß).

Wenn du nun das nächste Mal einen Sonnenuntergang bestaunst, weißt du jetzt auch wie dieses spektakuläre Farbenspiel entsteht.

 

Quellen:

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/himmelsblau-und-abendrot/

https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/wie-entsteht-morgenrot-und-abendrot/

Was ist eigentlich Mikroplastik?

Immer mehr wird darüber gesprochen und immer öfter steht es im Mittelpunkt der Medien – Mikroplastik. Aber was genau ist eigentlich Mikroplastik, wo kommt es her und was hat es für Auswirkungen?

Allgemein wird Mikroplastik als Kunststoffteilchen definiert, die kleiner als 5 mm sind. Hierbei wird unterschieden zwischen gezielt hergestelltem und ungewolltem Mikroplastik. Viele Kosmetik Produkte enthalten absichtlich kleinste Kunststoffpartikel, die einen reinigenden Effekt haben sollen. Doch der Großteil des Mikroplastiks entsteht durch Abrieb von kunststoffhaltigen Produkten. Den wohl größten Anteil macht dabei der Reifenabrieb auf Straßen aus. Die sehr feinen Partikel werden dann über die Luft oder die Kanalisation in Flüsse und Meere transportiert. Auch synthetische Kleidung verursacht beim Waschen durch Abreibung Mikroplastik Partikel. Eine weitere große Quelle ist sogenanntes Makroplastik im Meer, also größere aus Kunststoff bestehende Teile, die in den Ozeanen schwimmen. Durch die UV-Strahlung der Sonne verspröden diese Teile und werden durch die Bewegungen im Meer mechanisch zerkleinert bis sie auch zu Mikroplastik zählen.

Die Auswirkungen werden momentan ausgiebig untersucht. Es wurde beispielsweise bereits festgestellt, dass Meerestiere, die sich von Plankton ernähren, viele Mengen Mikroplastik aufnehmen, welches dann zu Entzündungen des Verdauungstraktes führen kann. Außerdem können sich in den Plastikteilchen Giftstoffe anreichern, welche dann auch für Meeresbewohner zum Verhängnis werden können. Die Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht weit genug erforscht aber Fakt ist, dass über die Nahrungskette das von uns erzeugte Mikroplastik in unsere Körper gelangt und dort mit Sicherheit keinen positiven Effekt auf uns hat.

Ein riesen Problem stellt dabei die Langlebigkeit der Kunststoffe dar. Die meisten Partikel benötigen mehrere hundert Jahre um sich in die Einzelteile abzubauen. Reifenabrieb beim Autofahren lässt sich leider nur durch weniger fahren reduzieren. Allerdings gibt es im Internet Listen mit Kosmetik Produkten, die auf Mikroplastik verzichten. So kann man zumindest einen, wenn auch kleinen, Beitrag zu dessen Reduzierung beitragen. Die allgemeine Vermeidung von Kunststoffmüll trägt natürlich auch dazu bei den Anteil an Plastik und Mikroplastik in den Meeren zu reduzieren.

 

Interessanter Poetry-Slam Beitrag zu diesem Thema:

 

Quellen:

https://www.spektrum.de/news/die-giftige-fracht-im-mikroplastik/1585272

http://oceanblog.de/2017/04/mikroplastik-im-meer/

Warum dauert es in den Bergen länger ein Ei zu kochen?

Warst du schon einmal in den Bergen und hast Frühstückseier gekocht? Dann ist dir sicher aufgefallen, dass es in höheren Lagen länger dauert bis ein Ei hart ist. Aber woran liegt das und gibt es eine Höhe ab der man Eier gar nicht mehr hart kochen kann?

Der Grund für die längere Kochdauer ist der sinkende Luftdruck mit zunehmender Höhe. Der Luftdruck auf Meereshöhe beträgt im Schnitt 1013 hPa (Hektopascal) oder 1 bar. Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab. Auf 1000 m Höhe liegt der Luftdruck zum Beispiel nur noch bei etwa 890 hPa. Auf dem höchsten deutschen Berg, der Zugspitze (2962 m) liegt der Wert bei ca. 690 hPa. Man sieht der Luftdruck nimmt rapide ab, je höher man kommt. Aber was hat das Ganze mit der Zeit zum Eierkochen zu tun?

Die Antwort liegt in der Temperatur, bei der Wasser kocht. Jetzt kann man sagen, dass man doch schon in der Schule lernt, dass Wasser bei 100 °C kocht. Das stimmt aber nur für bestimmte Bedingungen, nämlich bei einem Umgebungsdruck (Luftdruck) von 1013 hPa (1bar). Mit steigendem Druck steigt auch die Temperatur, bei der Wasser zu kochen beginnt. Andersherum nimmt diese Temperatur bei sinkendem Druck auch ab. Man kann sich das so vorstellen, dass die Wassermoleküle beim Kochen ja vom flüssigen Zustand in den gasförmigen Zustand übergehen müssen. Auf die Wasseroberfläche wirkt immer der Luftdruck. Ist dieser höher, so ist es für die Wassermoleküle schwerer aus dem flüssigen Wasser in das Gas überzugehen und man benötigt eine höhere Temperatur. Sinkt der Luftdruck wird dieser Vorgang vereinfacht und die Siedetemperatur, also die Temperatur, bei der das Wasser kocht, sinkt.

Zurück zum Eierkochen. Da Eier in Wasser gekocht werden, ist die Temperatur des Wassers ausschlaggebend dafür, wie lange es dauert bis die Eier hart sind. Höhere Temperatur heißt mehr Wärme, die in das Ei übergehen und das darin enthaltene Eiweiß zum stocken bringen kann. Aus diesem Grund dauert das Eierkochen in höheren Lagen, und damit bei geringerem Luftdruck, länger als auf Meereshöhe. Aber bis zu welcher Höhe kann man denn überhaupt noch Eier kochen?

Wenn man den mit der Höhe abnehmenden Druck und die mit abnehmendem Druck sinkende Siedetemperatur des Wassers betrachtet, kann man näherungsweise sagen, dass die Temperatur, bei der Wasser kocht, etwa alle 300 Höhenmeter um 1 °C abnimmt. Das bedeutet, dass beispielsweise auf 3000 m Wasser nur noch bei 90 °C kocht. Nun ist natürlich die Frage bis zu welcher Temperatur man ein Ei noch hart kochen kann. Das Eigelb, das übrigens mehr Proteine (Eiweiße) enthält als das Eiweiß, gerinnt bei etwa 65 °C. Das Eiweiß hingegen wird erst bei 82,5 °C komplett hart. Um ein Ei also ganz hart zu kochen muss das Wasser mindestens eine Temperatur von 82,5 °C haben. Nimmt man die oben genannte Näherung an, entspricht das einer maximalen Höhe von 5250 m. Rein rechnerisch ist es also ab dieser Höhe nicht mehr möglich ein Ei komplett hart zu kochen. In den Alpen bekommt man hier also keine Probleme beim Eierkochen, es kann bloß mal etwas länger dauern.

Abhilfe könnte übrigens ein Schnellkochtopf schaffen. Hier wird genau der entgegengesetzte Effekt ausgenutzt. Im Schnellkochtopf wird nämlich ein Überdruck erzeugt, wodurch die Siedetemperatur des Wassers wieder steigt. Wer also auf einem 6-,7-oder 8-Tausender ein hart gekochtes Ei essen will, sollte es entweder unten schon kochen oder sich einen guten Schnellkochtopf mitnehmen.

 

Quellen:

http://www.seilnacht.com/versuche/destill.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Gekochtes_Ei#cite_note-Gruber-2

http://www.gerd-pfeffer.de/atm_luftdruck.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftdruck#Abnahme_mit_der_Höhe