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Was ist eigentlich Kondensmilch?

„Milch in den Kaffee?“ In billigen Unterkünften oder Cafés wird hier oft zur Kondensmilch gegriffen. Aber was ist Kondensmilch eigentlich?

Der Hauptzweck von Kondensmilch ist, dass sie länger haltbar ist als normale Milch. Um das zu gewährleisten ist der erste Schritt der Kondensmilch Herstellung eine Erhitzung von „normaler“ Milch auf etwa 80-100 °C. Dabei wird ein Großteil aller potentiellen Keime abgetötet. Der entscheidende Schritt, der der Kondensmilch auch ihren Namen verleiht, ist das Eindicken der abgekochten Milch. Das Ganze geschieht bei Unterdruck und Temperaturen von etwa 50°C. Das in der Milch enthaltene Wasser verdampft und kondensiert an anderer Stelle wieder, so dass es von der Milch getrennt werden kann. Dieses kondensieren ist vermutlich für den Namen „Kondensmilch“ verantwortlich. Was über bleibt ist eine etwas dickere Milch mit höherem Fettgehalt. Für absolute Keimfreiheit wird die Milch anschließend noch einmal auf ca. 120 °C erhitzt. Dadurch werden leider auch die gesunden Bestandteile der Milch vernichtet, es kann aber eine sehr lange Haltbarkeit garantiert werden.

Die Idee stammt natürlich aus Zeiten, in denen Hygiene und Haltbarkeit ein sehr größeres Problem war, als es heutzutage der Fall ist. Trotzdem hat sich die Kondensmilch in manchen Branchen bis heute gehalten und es gibt mittlerweile verschiedenste Varianten mit unterschiedlichem Fettgehalt oder auch Zuckergehalt (gezuckerte Kondensmilch).

 

Quellen:

https://www.nestle.de/unternehmen/geschichte/kondensmilch

https://www.worldsoffood.de/kochen-und-rezepte/item/2821-so-wird-kondensmilch-hergestellt.html

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Wie wird alkoholfreies Bier hergestellt?

Wer kennt das nicht? Man muss noch mit dem Auto fahren oder will aus anderen Gründen keinen Alkohol trinken, hat aber trotzdem Lust auf ein schönes Bier… Die Auswahl an alkoholfreien Bieren ist mittlerweile so groß, dass man meistens sogar die Wahl zwischen mehreren Sorten hat. Über den Geschmack von alkoholfreien Bieren wird oft gestritten, aber wie werden diese Biere eigentlich hergestellt?

Tatsächlich gibt es mehrere Verfahren zur Herstellung von alkoholfreien Bieren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Man kann die Verfahren in zwei Überkategorien einteilen. Nämlich die Verfahren, bei denen bei der Herstellung der Biere gar nicht erst so viel Alkohol entsteht und diese, bei denen der Alkohol im Nachhinein entfernt wird.

In Deutschland darf ein als alkoholfrei deklariertes Bier maximal 0,5 Vol.% Alkohol enthalten. Die meisten Brauereien versuchen auch gar nicht auf 0 % zu kommen, da Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger ist und die für den Biergeschmack wichtigen Aromen somit besser zur Geltung kommen können.

Doch zurück zu den Herstellungsverfahren. In der ersten Kategorie, in der bei der Herstellung der Biere nur sehr wenig Alkohol entsteht, gibt es die Möglichkeit der unterdrückten oder der abgebrochenen Gärung. Der Alkohol entsteht bei der Bierherstellung durch die Zugabe von Hefe, welche den enthaltenen Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Man kann die Hefe also so lange arbeiten lassen, bis ein Alkoholgehalt von 0,5 Vol.% entstanden ist und die Aktivität der Hefe dann durch kurzzeitiges, starkes Erhitzen beenden (abgebrochene Gärung). Da die Hefe für die Umsetzung aber auch eine gewisse Energie benötigt, kann der ganze Gärprozess auch bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden, was die Aktivität der Hefe deutlich herabsetzt und somit insgesamt gar nicht so viel Alkohol entsteht (unterdrückte Gärung). Mittlerweile wurden auch Hefesorten gezüchtet, die schon bei geringem Alkoholgehalt von selber deaktiviert werden, so dass der Gärprozess gar nicht mehr aktiv beeinflusst werden muss.

Die Verfahren der zweiten Kategorie setzten auf die Entfernung des entstandenen Alkohols aus dem gebrauten Bier. Das kann z.B. über eine Vakuum Rektifikation geschehen, bei der durch Zuführen von Energie der Alkohol selektiv aus dem Bier verdampft wird. Auch Membranverfahren wie die Umkehrosmose oder die Pervaporation können zum Einsatz kommen. Hier wird das Bier mit Hilfe von Membranen gefiltert, die für Alkohol und Wasser durchlässig sind, nicht aber für die anderen Inhaltsstoffe des Bieres. Das übergebliebene „Bierkonzentrat“ wird dann wieder so lange mit Wasser versetzt, bis der Alkoholgehalt auf jeden Fall unter 0,5 % liegt.

Alle genannten Verfahren haben ihre Vorteile. Biere, die mit unterdrückter oder abgebrochener Gärung hergestellt werden, sind in der Regel eher süß und fruchtig. Dafür weisen Biere, die komplett vergoren wurden und denen der Alkohol im Nachhinein entzogen wurde eher den typischen Biergeschmack auf. Aus diesem Grund hat, genau wie auch beim alkoholhaltigen Bier, jeder seine favorisierten Sorten und die Diskussionen über den Geschmack von alkoholfreiem Bier können bei jeder Gelegenheit von neuem geführt werden.

 

Quellen:

https://www.stoertebeker.com/de_de/alkoholfreies-bier—wie-funktioniert-das-

https://www.hopfenhelden.de/alkoholfreies-bier/

https://craftbeer-revolution.de/lexikon/alkoholfreies-bier