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Warum werden Kupferdächer mit der Zeit grün?

Ältere Gebäude, wie Kirchen, Rathäuser oder ähnliche, wurden oft mit einem Kupferdach versehen. Wenn man sich diese Gebäude heute anschaut stellt man fest, dass die Kupferdächer grün geworden sind. Aber warum ist das eigentlich so?

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten und Stufen der „Verwitterung“ von Kupfer. Wird Kupfer der Witterung ausgesetzt, fängt es zunächst an zu oxidieren und bildet eine grau-braune Schicht aus Kupferoxiden (CuO, Cu2O). Diese Kupferoxide schützen beispielsweise das Kupferdach erst einmal vor weiterer starker Verwitterung.

Bleibt das Kupfer jetzt über viele Jahre in Wind und Wetter, so bildet sich eine sogenannte Patina. Auch diese Schicht aus Carbonaten und Sulfaten des Kupfers, die sich durch die Reaktion unter anderem mit Kohlen- oder Schwefeldioxid bildet, stellt eine natürliche Schutzschicht für das Kupferdach dar. Kohlendioxid (CO2) ist bekanntlich in der Luft enthalten. Schwefeldioxid (SO2) ist nicht so bekannt und gilt auch nicht als Bestandteil unserer Luft. Trotzdem kann es durch Industrieprozesse in die Atmosphäre gelangen und wird dann mit dem Regen wieder zur Erde gebracht. Eine natürliche Kupfer-Patina besteht noch aus vielen anderen chemischen Verbindungen und ist auch nicht immer identisch. Die Kombination all dieser Verbindungen lässt die Schicht grün schimmern und wird somit oft fälschlicherweise als „Grünspan“ bezeichnet.

Grünspan ist allerdings alles andere als schützend für das Kupfer. Die grünliche Mischung verschiedener Kupferacetate ist das Resultat der Zersetzung von Kupfer durch Essigsäure. Auch wenn Essigsäure selten an Hausdächer gelangt, so kann sie durchaus an Kupferrohre beispielsweise in einem Haushalt gelangen. Grünspan ist übrigens giftig und sollte daher entfernt werden, wenn er im Haushalt erkannt wird.

Wenn demnächst also jemand von Grünspan auf dem Kupferdach der Kirche spricht, weißt du, dass das vermutlich eher eine Patina und damit eine natürliche Schutzschicht gegen weitere Verwitterung ist.

 

Quellen:

https://kupferspuren.at/informationen/kupfer/gruenspan-oder-patina/

https://blog.blechshop24.com/warum-werden-kupferdaecher-gruen/

https://de.wikipedia.org/wiki/Patina#Kupfer_und_Kupferlegierungen

 

 

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Wann und warum müssen wir niesen?

Gerade jetzt in der Erkältungszeit hört und sieht man sehr häufig Menschen niesen. Oft kommt ein Niesreiz im ungünstigsten Moment. Aber warum niesen wir eigentlich?

Der ursprüngliche Sinn des Niesens liegt darin die, Nase zu reinigen. Gelangen Fremdkörper wie Staub in unsere Nase, werden dadurch die sehr empfindlichen Nasennerven gereizt. Das wiederum löst einen Niesreflex ausg, bei dem Luft explosionsartig durch die Atemwege ausgestoßen wird. Diese Luft, die übrigens bei einem Nieser bis zu 160km/h erreichen kann, soll alles aus der Nase befördern, was dort nicht hingehört. Wie oft man niesen muss, hängt einerseits davon ab, wie empfindlich die Nerven in der Nase sind, andererseits davon, ob die Fremdkörper wirklich mit dem ersten Niesen entfernt werden konnten oder eben doch noch ein zweites oder drittes Mal nötig ist.

Neben Staub können auch noch etliche andere Faktoren einen Niesanfall auslösen. Allergene wie Pollen oder Tierhaare können ebenfalls die Nasennerven stimulieren und rufen dadurch ein Niesen hervor. Ein weiteres interessantes Phänomen ist das umgangssprachlich als „Sonnenniesen“ bezeichnete ACHOO-Syndrom (vgl. „Warum müssen manche Menschen niesen, wenn sie von der Sonne geblendet werden?“). Bei vielen Menschen wird nämlich ein Niesreiz auch durch helles Licht ausgelöst.

Ein Nieser sollte übrigens niemals unterdrückt werden. Die stark beschleunigte Luft erzeugt ansonsten nämlich einen hohen Druck und kann im schlimmsten Fall das Trommelfell schädigen. In jedem Fall werden Fremdkörper aber entgegen des eigentlichen Sinns sogar noch weiter in den Nasen-Nebenhöhlen verteilt.

In einer Situation, in der niesen unangebracht wäre, hilft es bei einem sich ankündigenden Nieser die Nase zuzuhalten oder die Nasenflügel zusammen zu drücken. Kann der Niesreiz dadurch nicht unterdrückt werden, sollte die Nase allerdings auf keinen Fall weiter zugehalten werden. Dann muss man wohl die eventuell unangenehme Situation in Kauf nehmen. Die meisten Leute haben ja doch Verständnis für einen spontanen unangekündigten Niesanfall.

Quellen:

https://www.spektrum.de/frage/warum-niest-man-immer-dreimal/1563000

https://www.nasen-ratgeber.de/die-nase/aufgaben/niesen/

Warum gähnen wir und ist es wirklich ansteckend?

Es kann oft zu unangenehmen Situationen führen. Man sitzt mit Leuten zusammen und muss auf einmal gähnen. Egal, ob man gerade müde ist oder hoch konzentriert. Aber warum gähnen wir überhaupt?

Lange wurde gähnen auf einen Sauerstoffmangel zurückgeführt. Es stimmt zwar, dass beim Gähnen eine größere Menge Luft in die Lungen strömt und dadurch auch ein Sauerstoffdefizit ausgeglichen werden kann, das ist aber wohl nicht der ursprüngliche Auslöser. Die Sauerstoffzufuhr ist viel mehr ein positiver Nebeneffekt.

Der Hauptgrund ist laut einiger wissenschaftlicher Studien die Kühlung des Gehirns, die durch die einströmende Luft erzeugt wird. Wird unser Gehirn zu warm, und da reden wir schon von nur 0,1°C, so nimmt die Denk- und Reaktionsleistung ab. Durch das Gähnen wird kühle Luft durch den Rachenbereich geleitet und kühlt dabei das ins Gehirn fließende Blut ab. Das erklärt auch, warum man auch in Phasen hoher Konzentration gähnen muss. Durch erhöhte Gehirnleistung steigt die Temperatur im Kopf und der Gähnmechanismus wird ausgelöst. Auch im Schlaf ist die Gehirntemperatur leicht erhöht. In den Übergangsphasen des Schlafes, also müde werden und aufwachen, ist somit die Wahrscheinlichkeit zu gähnen auch höher.

Dass gähnen anstecken ist, stimmt übrigens wirklich. Auch hierzu gab es bereits zahlreiche Versuchsreihen mit Menschen und auch Tieren. Es wird vermutet, dass es einen sozialen Hintergrund hat. Wenn jemand gähnt und es einen Grund dafür gibt, kann es bei Personen oder auch Tieren, die in einer ähnlichen Situation sind, auch nicht schaden.

Es ist also ganz normal zu gähnen, egal in welcher Situation und auch nicht verwunderlich, wenn in einem Raum auf einmal alle das Gähnen anfangen. Das hat nicht unbedingt zu heißen, dass dort alle müde sind.

Quellen:

https://www.welt.de/wall-street-journal/article131643537/Warum-die-Menschen-gaehnen-muessen.html

https://www.welt.de/wall-street-journal/article131643537/Warum-die-Menschen-gaehnen-muessen.html

Warum erscheint der Mond am Horizont größer?

Gestern war mal wieder Vollmond und wer etwa um 19:00 Uhr Richtung östlichen Horizont geschaut hat, konnte ihn aufgehen sehen. Beim Aufgehen und in Horizont Nähe leuchtet der Mond nicht nur schön orange, sonder erscheint auch deutlich größer. Aber warum ist das so?

Offensichtlich ist, dass der Mond zu jeder Zeit die selbe Größe haben muss. Warum wirkt er dann nahe des Horizontes deutlich größer? Eine Überlegung wäre, dass genau wie die Rotfärbung des Mondes bei Auf- und Untergang, auch die Größenillusion etwas mit unserer Atmosphäre zu tun haben könnte (vgl. Rotfärbung der Sonne). Das lässt sich allerdings schnell widerlegen, indem man den Mond fotografiert. Auf Fotos wirkt der Mond immer gleich groß bzw. klein, egal wo er gerade steht. Es muss also einen anderen Grund geben.

Natürlich gibt es aber auch schon eine Erklärung, die eher aus der Gehirnforschung kommt. Entscheidend ist nämlich die Art und Weiße, wie unser Gehirn die Größe eines Objekts mit dessen Entfernung verknüpft. Ist ein Objekt sehr weit entfernt und erscheint trotzdem noch relativ groß, so muss es tatsächlich sehr groß sein. Genau so ist es mit dem Mond. Der Mond ist etwa 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Steht der Mond aber irgendwo am Himmel, so hat unser Gehirn keinen Anhaltspunkt, wie weit er wirklich entfernt ist. Etwas anders ist das in Horizontnähe. Hier stehen Vergleichsobjekte zur Verfügung und man erkennt sofort, dass der Mond noch viel weiter weg ist, als beispielsweise der Berg am Horizont. Unser Gehirn erkennt das auch und schließt daraus, dass der Mond riesig sein muss, wenn man ihn trotzdem noch so deutlich sieht. Durch diese Verknüpfung lässt unser Gehirn den Mond noch etwas größer aussehen, wenn er gerade auf oder untergeht.

Ein aufgehender Mond ist somit doppelt spektakulär. Er erscheint uns größer als sonst und ist auch noch leicht rötlich gefärbt.

 

Quelle:

https://www.spektrum.de/frage/warum-erscheint-der-mond-am-horizont-groesser/912361

Das Ausharren des Sekundenzeigers einer Bahnhofsuhr

Wer kennt es nicht? Man steht auf dem Bahnsteig und wartet auf einen Zug, der womöglich auch noch zu spät ist. Dabei fällt häufig der Blick auf die dort angebrachte Bahnhofsuhr. Wenn man diese länger betrachtet, fällt auf, dass der Sekundenzeiger relativ lange inne hält, sobald er die Zwölf erreicht hat. Erst wenn der Minutenzeiger eine Position weiter gesprungen ist, bewegt sich der Sekundenzeiger weiter. Aber warum ist das so und was hat das für einen Sinn?

Die einfache Antwort darauf ist, dass Bahnhofsuhren zu jeder vollen Minute synchronisiert werden. Sie bekommen jede Minute ein Signal von einer zentralen Uhr, dass diese Minute abgeschlossen ist und erst dann bewegt sich auch der Sekundenzeiger weiter. Damit der Sekundenzeiger bei einer leichten Abweichung nicht schon über die Zwölf hinausgeschossen sein kann bis dieses Signal kommt, läuft dieser etwas schneller und vollendet seine Runde schon nach etwa 58 Sekunden. Aus diesem Grund harrt er für etwa zwei Sekunden aus, bevor er die nächste Minute anbricht und weiter läuft.

Zentral gesteuert wird diese Zeit, so wie die einer jeden Funkuhr, von der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Meist besitzt ein Bahnhof eine Zentraluhr, die dieses Signal aus Braunschweig empfängt und ihr Signal dann wiederum an alle weiteren Uhren dieses Bahnhofs weiter gibt.

Der ausharrende Sekundenzeiger an Bahnhofsuhren hat also nichts damit zu tun, dass bei der Bahn grundsätzlich ganz gerne gewartet wird 😉

 

Quellen:

https://www.zeit.de/1992/46/das-kleine-geheimnis-der-bahnhofsuhr

https://www.tagesspiegel.de/wissen/alltagswissen-warum-wartet-der-sekundenzeiger-der-bahnhofsuhr/1232696.html

Flasche auf Flasche schlagen – warum schäumt das Bier dabei über?

Man steht nichtsahnend mit einer Flasche Bier auf einer Party und plötzlich kommt jemand vorbei und haut mit seiner Flasche oben auf besagte Bierflasche in der Hand. Mit einer schnellen Reaktion und dem Trinken von viel Schaum kann man eine Sauerei gerade noch verhindern. Aber warum schäumt ein Bier eigentlich so stark wenn man oben auf die Flasche haut. Die Physik hinter dem Partygag will ich euch heute erklären.

Bekanntermaßen enthält Bier ja Kohlensäure. Diese Kohlensäure ist in der Flüssigkeit gelöst und kann unter bestimmten Bedingungen entweichen. Grundsätzlich gilt, dass Gase sich bei hohem Druck besser in Flüssigkeiten lösen, bei geringen Druck eher entweichen. Wenn nun eine Flasche auf einen anderen Flaschenhals geschlagen wird, in dem sich Bier befindet, erzeugt dieser Schlag eine Druckwelle. Diese Druckwelle breitet sich nach unten in die Flasche aus. Am Flaschenboden wird die Welle reflektiert und wandert wieder nach oben. Dabei überlagert sie sich mit der nach unten wandernden Welle. Interferenzerscheinungen durch eben diese Überlagerung sorgen dafür, dass an manchen Stellen Regionen mit höherem Druck, an anderen allerdings auch Regionen mit deutlich geringerem Druck entstehen. An genau diesen Stellen ist der Druck so gering, dass die in der Flüssigkeit gelöste Kohlensäure entweicht und somit CO2 freigesetzt wird. Ist erst einmal eine CO2-Blase entstanden, fällt es der restlichen Kohlensäure leichter die Flüssigkeit zu verlassen und somit noch mehr CO2 freizusetzen. Diese Kettenreaktion sorgt dafür, dass eine große Menge an CO2 gleichzeitig aus dem Bier aufsteigt. Bier hat dabei die Eigenschaft, dass sich Schaum bildet, der dann schlagartig die Flasche verlässt. Die Flasche schäumt also über.

Zum Glück sind Flaschen in der Regel rund, sonst könnte das gleiche auch bei einem „Schlag“ von der Seite gegen eine Flasche passieren und das klassische Anstoßen würde in vielen Fällen zu einer großen Sauerei führen. An der runden Flaschenwand wird die Druckwelle nämlich nicht in die gleiche Richtung reflektiert, aus der sie gekommen ist und es entstehen keine Interferenzerscheinungen wie oben beschrieben.

 

Quellen:

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/bierstreich/

https://amara.org/pt-br/videos/NTKIKQ9k3Jrz/de/738890/

Warum ist man im Wasser leichter als in der Luft?

Im Sommer im Freibad oder Pool, im Winter im Hallenbad oder der Therme – jeder von uns geht doch ab und zu gerne mal ins Wasser. Was dabei auffällt ist, mit jedem Schritt, den man weiter ins Wasser geht, fühlt man sich leichter. Ist man erst einmal komplett im Wasser hat man fast das Gefühl von Schwerelosigkeit. Aber warum ist das so? Herrscht im Wasser etwa eine andere Schwerkraft?

Nein, natürlich nicht. Die Schwerkraft wirkt im Wasser genauso, wie in der Luft. Grund für die scheinbare Schwerelosigkeit im Wasser ist eine andere Kraft, die sogenannte Auftriebskraft. Die Schwerkraft wirkt ja bekanntermaßen nach unten, genauer gesagt zum Mittelpunkt der Erde hin. Die Auftriebskraft hingegen wirkt in genau die entgegengesetzte Richtung, nämlich nach oben. Sie wird dadurch hervorgerufen, dass man, wenn man sich im Wasser befindet, einen Teil des Wassers verdrängt. Das Volumen des Körpers im Wasser verdrängt das Wasser, dass vorher ja noch an dieser Stelle war. Die Auftriebskraft wirkt diesem Verdrängen entgegen und möchte den Körper quasi wieder aus dem Wasser befördern. Da die Auftriebskraft in die entgegengesetzte Richtung drückt, wie die Anziehungskraft der Erde, werden wir im Wasser leichter, je weiter wir hinein gehen. Ganz von selber schwimmen tun wir dann aber leider doch nicht. Die Dichte unseres Körpers ist nämlich etwas höher als die von Wasser. Das bedeutet, dass der untergetauchte Teil unseres Körpers etwas mehr wiegt, als der Teil des Wassers, der durch den Körper verdrängt wird. Ist das nicht der Fall, wie z.B. bei Holz oder Plastik, schwimmt der entsprechende Gegenstand auf dem Wasser. Wie bereits erwähnt ist die Dichte hierfür entscheidend. Sie gibt das Verhältnis von Gewicht zu Volumen an. Für die Schwerkraft ist allein das Gewicht maßgeblich. Je schwerer, desto stärker die Anziehung zur Erde. Für die Auftriebskraft ist nur das Volumen entscheidend. Weniger dichte Materialien haben bei gleichem Gewicht ein höheres Volumen und verdrängen dadurch mehr Wasser. Die Auftriebskraft wird also irgendwann stärker als die Schwerkraft und der Gegenstand schwimmt. Ist die Dichte groß genug, ist das nicht der Fall und der Gegenstand sinkt.

Die Auftriebskraft herrscht übrigens nicht nur im Wasser. Auch die von uns verdrängte Luft erzeugt einen Auftrieb. Da Luft aber so leicht ist und damit auch der Teil der verdrängten Luft quasi nichts wiegt, ist die Auftriebskraft in Luft für uns vernachlässigbar klein, so dass nur der Einfluss der Schwerkraft zu tragen kommt.

Warum ändert eine Krankenwagen Sirene beim Vorbeifahren ihren Ton?

Ein Krankenwagen kommt mit Sirene angefahren, alle fahren aus dem Weg und im Moment des Vorbeifahrens passiert etwas merkwürdiges. Der Sirenenton scheint sich zu verändern. Aber warum hört sich ein heranfahrender Krankenwagen mit Sirene anders an, als ein Wegfahrender?

In der Physik wird dieses Phänomen als Doppler-Effekt bezeichnet. Die Tonänderung beruht auf der Tatsache, dass die Wellenlänge eines Tons, der von einem bewegten Objekt aus geht, nicht in alle Richtungen gleich groß ist. In Fahrtrichtung wird die Schallwelle „zusammengestaucht“, entgegen der Fahrtrichtung „entzerrt“. Aber warum ist das so?

Man kann sich eine Schallwelle als eine auf und ab Schwingung vorstellen (wie z.B. ein auf und ab bewegtes Seil). Die Wellenlänge ist der Abstand zweier Hochpunkte bzw. Maxima (oder auch Tiefpunkte). Die Welle wird in ihrem Ursprung, im Falle des Krankenwagens an der Sirene, konstant erzeugt. Das Signal hat im Ursprung damit immer die gleiche Wellenlänge. Von Ursprung aus breitet sich eine Schallwelle bekanntermaßen mit Schallgeschwindigkeit aus. Das ist mit etwa 343 km/h zwar sehr schnell, aber eben nicht so schnell, dass die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs keinen Einfluss darauf hat. Ein fahrender Krankenwagen, und damit dessen Sirene, hat sich nämlich in der Zeit vom Aussenden eines Wellenmaximums bis zum nächsten ein kleines Stück vorwärts bewegt. In Fahrtrichtung ist der effektive Abstand der beiden Maxima, die sich in der Luft ausbreiten, dadurch etwas kleiner, als das ursprüngliche Signal. Entgegen der Fahrtrichtung ist es genau andersherum und der Abstand vergrößert sich. Die beiden nachfolgenden Bilder verdeutlichen diesen Effekt. Im ersten Bild der heranfahrende Krankenwagen, im zweiten Bild der Wegfahrende.

Doppler-Effekt heranfahrend Doppler-Effekt wegfahrend

Kürzere Wellenlänge bedeutet bei akustischen Signalen ein höherer Ton. Aus diesem Grund hört sich die Sirene des heranfahrenden Krankenwagens höher an, als die des wegfahrenden Autos. Im Zeitpunkt des Vorbeifahrens hört man dann den Übergang von hoch nach tief.

 

Quellen:

https://www.leifiphysik.de/akustik/akustische-wellen/doppler-effekt

Das „Knacken“ der Eiswürfel

So langsam erreichen wir teilweise schon wieder sommerliche Temperaturen, so dass man doch gerne mal zu einem gut gekühlten Getränk greift. Direkt aus dem Kühlschrank ist das kein Problem. Was aber wenn das favorisierte Getränk nicht im Kühlschrank stand? Oft werden dann Eiswürfel aus dem Gefrierfach herangezogen, um das Getränk etwas abzukühlen. Wer beim Eintauchen der Eiswürfel in das Getränk schon einmal genau hingehört hat, der hat sicherlich ein signifikantes „Knacken“ wahrgenommen. Aber warum knacken Eiswürfel, wenn man sie in ein Getränk gibt?

Im Grunde liegt das an der Tatsache, dass sich Eis genau wie jeder andere Stoff mit einer Temperaturänderung ausdehnt oder zusammen zieht. Mit steigender Temperatur nimmt die Dichte des Eises ab und es dehnt sich aus. Soweit ganz normal, aber was hat das mit dem „Knacken “ zu tun? Ein Eiswürfel, der aus dem Gefrierfach kommt, hat etwa eine Temperatur von -18 °C. Ein Getränk bei Raumtemperatur etwa 20 °C. Kommt das Eis nun in Kontakt mit dem Getränk, wärmt es sich auf. Allerdings erst einmal nur die äußere Schicht des Eiswürfels. Bis die Wärme des Getränks ins Innere des Würfels gelangt dauert es einige Sekunden. Die äußere Schicht, die jetzt wärmer geworden ist, dehnt sich aus, wobei der Kern des Würfels immer noch kalt und kompakt ist. Die nicht gleichmäßige Ausdehnung des Eises sorgt dafür, dass Spannungen im Eiswürfel auftreten und schlagartig Risse entstehen. Genau das hört man dann als leises Knacken. Wer genau hin schaut, kann die Risse im Eiswürfel auch sehen.

Bei bereits sehr kalten Getränken passiert das nicht oder nur deutlich schwächer. Der geringere Temperaturunterschied zwischen Getränk und Eis lässt die äußere Schicht des Würfels weniger schnell erwärmen und die entstehenden Spannungen sind geringer. Auch wenn der Eiswürfel gerade so erst gefroren ist oder bereits länger außen liegt, wird kein Knacken zu hören sein. In beiden Fällen hat das Eis nämlich nur etwas weniger als 0 °C. Wenn nun die äußere Schicht erwärmt wird, schmilzt sie einfach zu Wasser und hat somit keinen Einfluss mehr auf den Rest des Würfels.

Wenn du dir das nächste Mal ein kühles Getränk gönnst und Eiswürfel benutzt, kannst du ja mal genau hinhören und herausfinden, ob der Temperaturunterschied groß genug ist um das „Knacken“ hervorzurufen.

 

Quellen:

https://www.ja-gut-aber.de/warum-knacken-eiswuerfel-in-getraenken/

Warum sind die Buchstaben auf einer Tastatur so willkürlich angeordnet?

Das 10-Finger-Schreibsystem. Wer es beherrscht muss nicht mehr darüber nachdenken, wo welcher Buchstabe auf der Tastatur eines PCs zu finden ist. Denkt man allerdings doch einmal über die Anordnung der Buchstaben auf einer Tastatur nach, stellt sich unweigerlich die Frage: Warum sind die Buchstaben scheinbar völlig willkürlich und nicht beispielsweise alphabetisch angeordnet?

Die erste Vermutung, zu der man kommen kann, ist womöglich eine Art ergonomische Anordnung, die das Tippen häufig verwendeter Buchstabenkombinationen erleichtern soll. Doch bei näherer Betrachtung muss man auch hier feststellen, dass auch das nicht wirklich zutrifft, egal ob man deutsch oder englisch schreibt.

Tatsächlich hat sich bereits um 1870 ein Mann namens Christopher Latham Sholes genau mit dieser Frage beschäftigt. Natürlich gab es zu dieser Zeit noch gar keine Computer. Was es aber bereits gab, waren Schreibmaschinen und auch bei einer Schreibmaschine müssen die Buchstaben der Tastatur irgendwie sinnvoll angeordnet werden. Schreibmaschinen hatten aber, im Gegensatz zu heutigen PC-Tastaturen, einen entscheidenden Nachteil. Die Tasten sorgten mechanisch dafür, dass über einen Hebel der entsprechende Buchstabe auf das Papier gedruckt wurde. Bei frequentierter Benutzung so einer Schreibmaschine, neigten die Hebel der Tasten dazu sich zu verhaken. Das primäre Ziel von Sholes bei der Anordnung der Tasten war somit häufig auftretende Buchstaben und Buchstabenkombinationen möglichst weit auseinander zu platzieren. Dadurch sollte das Verhaken verhindert oder zumindest auf ein Minimum reduziert werden. Da der genannte Mr. Sholes ein Amerikaner war, treffen diese Vorkehrungen vor allem auf die englische Sprache zu. Der Einfachheit halber wurde die Tastatur fast identisch aber auch im deutschen Raum eingesetzt. Ausschließlich Y und Z sind bei beiden Tastaturen vertauscht. Das im englischen häufig verwendete Y liegt für den rechten Zeigefinger leicht erreichbar, wohingegen das kaum verwendete Z links unten platziert wurde. In der deutschen Sprache ist das Z deutlich häufiger, als das Y und somit wurden beide Plätze ganz einfach getauscht.

Die allgemeine Bezeichnung der Tastaturen, nämlich QWERTY bzw. QWERTZ entspricht den ersten fünf Buchstaben der oberen Reihe von links nach rechts gelesen.

Für teilweise schwierig Fingerverrenkungen beim Tippen von eigentlich einfachen Wörtern, ist somit ein Mann und indirekt die Mechanik einer einfachen Schreibmaschine verantwortlich.

 

Quellen:

http://www.asklubo.com/tech/computer/nach-welchen-kriterien-sind-die-tasten-auf-der-tastatur-angeordnet/129.527

https://www.techbook.de/easylife/darum-sind-die-tasten-auf-der-tastatur-nicht-in-alphabetischer-reihenfolge